Schwedenprozession (Tipp 8/23)
Zur Erinnerung an erfolgreich widerstandene Belagerungen durch schwedische Truppen im Dreißigjährigen Krieg findet in den Städten Kronach (Oberfranken), Überlingen (am Bodensee) und Weismain (Oberfranken) jedes Jahr eine sogenannte Schwedenprozession statt.
In Kronach findet die Prozession seit 1633 (mit Unterbrechungen) am Sonntag nach Fronleichnam statt. Seit 1634 dürfen hierbei die Kronacher Frauen als Ehrung für ihre Tapferkeit bei der Verteidigung der Stadt dem Allerheiligsten und den Männern voranschreiten (s. Zeitungsartikel). Während der Nazi-Zeit war Behördervertretern ab 1936 die Teilnahme an der Prozession untersagt, 1941 wurde sie komplett von den Nationalsozialisten verboten. Das Bild rechts (Stahlstich nach einem Gemälde, gemalt und gezeichnet von Lorenz Kaim, 1813–1885) zeigt die Bestürmung Kronachs bei seiner dritten Belagerung im Jahr 1634.
In Überlingen findet seit 1634 sogar zweimal im Jahr eine Schwedenprozession statt, und zwar am zweiten Sonntag im Mai und im Juli. Das Foto links (Quelle: Wikimedia/Wolfgang Sauber) zeigt eine im Münster St.Nikolaus aufgehängte Kanonenkugel zur Erinnerung an die Belagerung Überlingens (1634) durch den schwedischen General Horn. Seit 1996 erweitern die Schwerttänzer die Prozession im Juli mit einem Schwerttanz auf dem Münsterplatz und der Hofstatt.
Im oberfränkischen Weismain findet jährlich am 15. August (Mariä Himmelfahrt) eine Schwedenprozession statt. Aktuelle Infos zur am 15.8.2023 (14 – 22 Uhr) stattfindenden Veranstaltung gibt es hier.