Gustaf Dalén (Tipp 1/24)

In dem kleinen Ort Stenstorp (bei Falköping/Västergötland) erinnern zwei sehenswerte Museen an den schwedischen Ingenieur und Erfinder Gustaf Dalén (* 30.11.1869 in Stenstorp; † 9.12.1937 in Lidingö). Und zwar einerseits das 1996 eröffnete Dalénmuseet, in dem es viel Interessantes aus dem Leben Daléns und über die von ihm geleitete Firma AGA zu sehen gibt, und andererseits das Dalénium Science Center, das insbesondere bei Kindern und Jugendlichen das Interesse für Naturwissenschaft und Technik wecken soll.

Daléns Erfindungsreichtum zeigte sich schon in jungen Jahren, als er auf dem Hof seines Vaters eine von einem alten Spinnrad angetriebene Dreschmaschine konstruierte. Im Rahmen der Entwicklung eines Geräts zum Bestimmen des Fettgehalts von Milch kam er in Kontakt mit dem Ingenieur Gustaf de Laval, der beeindruckt vom Talent des jungen Dalén war und ihn überzeugte eine technische Ausbildung anzustreben. Dalén absolvierte daraufhin von 1892 bis 1896 ein Ingenieurstudium an der Technischen Hochschule Chalmers in Göteborg und studierte anschließend noch ein Jahr Maschinenbau am Polytechnikum Zürich (heutige ETH). Nach seiner Rückkehr nach Schweden arbeitete Dalén zunächst in der Forschung, bevor er leitende Positionen übernahm und 1906 zunächst Chefingenieur und dann 1909 Leiter der Aktiebolaget Gas-Accumulator (AGA) wurde. Bei einem Test der Sicherheit von Ethin-Behältern wurde Dalén 1912 durch eine Explosion schwer verletzt und verlor dabei sein Augenlicht. Nachdem er sich von seinen Verletzungen erholt hatte, setzte er seine Forschungen fort und erhielt u.a. den Auftrag, den Panama-Kanal mit Leuchttürmen auszustatten. 1912 erhielt Dalén den Nobelpreis für Physik „für seine Erfindung selbstwirkender Regulatoren, die in Kombination mit Gasakkumulatoren zur Beleuchtung von Leuchttürmen und Leuchtbojen verwendet werden“. Später befasste er sich mit der Verbesserung der Heiztechnik und erfand 1922 den AGA-Herd, der auch international erfolgreich war und in den 1930er-Jahren bei mittleren und größeren Landhäusern in England praktisch zur Standardausstattung gehörte.

Gustaf Dalén (s. Foto links von 1926) war zeitlebens ein großer Optimist, woran selbst schwere Schicksalsschläge (seine Erblindung 1912, Verlust des Vermögens in den 1920er-Jahren) nichts änderten. Als sich 1932 in Schweden nach dem Kreuger-Crash große Unruhe ausbreitete, ging Dalén zur Firma Sporrong und ließ dort Anstecknadeln mit der Inschrift VAR OPTIMIST (Sei Optimist) anfertigen, die er zur Aufmunterung verschenkte und auch selbst am Jackett trug. Exakte Kopien der Optimistnadeln kann man im Museum kaufen (meine eigene Nadel zeigt das Foto rechts). – In diesem Sinne lasst uns optimistisch in das neue Jahr 2024 gehen!